(17.03.2014) Seit sich in Kiew die pro-westliche Opposition durchgesetzt und ihren Präsidenten Viktor Janukowitsch gestützt hat, spitzt sich die Krise in der Ukraine immer weiter zu. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bezeichnet die derzeitige Lage als die "schwerste Krise seit dem Mauerfall".
Kursverluste - nicht nur in Moskau
An der Börse zeichnet sich die Angst vor einem Krieg bereits ab: Seit Beginn der Krise haben die Aktienmärkte mit kräftigen Kursverlusten reagiert - nicht nur in Moskau. Auch der DAX gab um zwischenzeitlich fast 10 % nach. Doch der Konflikt ist nur der Auslöser für diesen Kursrutsch, nicht die alleinige Ursache. So sind deutsche Aktien nicht mehr so günstig günstig bewertet wie noch in den vergangenen Jahren. Die Gewinne der meisten DAX-Firmen sind 2013 gesunken, die Kurse im gleichen Zeitraum um 25 % gestiegen. Hinzu kommt, dass der Euro auf fast 1,40 US-Dollar geklettert ist und das Export-Geschäft belastet. "Damit besteht aus fundamentaler Sicht kaum noch Luft für nachhaltig höhere Notierungen. Da zudem die US-Notenbank ihr Anleihenkaufprogramm in den kommenden Monaten weiter zurückführen wird, verliert ein wichtiger Kurstreiber an Kraft", sagt Markus Reinwand von der Helaba dem Handelsblatt. Eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hält er für unwahrscheinlich, unabhängig von einer weiteren Eskalation in der Ukraine.
Sanktionen gegen Russland und die die Energieversorgung Westeuropas
Die EU und die USA wollen noch diese Woche die ersten Sanktionen gegen Vladimir Putin verhängen. Bleiben diese erfolglos, so soll Russland durch weitere Maßnahmen politisch wie auch wirtschaftlich immer weiter isoliert werden. Experten erwarten, dass Russland in diesem Fall mit einer Unterbrechung der Rohstofflieferungen reagieren könnte. Damit würde sich die aktuelle Situation auch auf die Energieversorgung des Westens auswirken, denn Russland ist der zweitgrößte Förderer von Erdgas weltweit und Deutschlands wichtigster Lieferant mit einem Anteil von 35 %.
Betreiber von Wind- und Solarkraftwerken bleiben unbeeindruckt
Die Betreiber von Wind- und Photovoltaik-Anlagen sind allerdings unabhängig von den weltweiten Rohstoffpreisen. Aus einem einfachen Grund: Wind und Sonne kosten nichts. Der Verkauf von Solarstrom oder durch Wind produzierten Stroms bleibt eine sichere Einnahmequelle. Würden sich die Kosten für die Produktion von Strom mittels Gas- oder Atomkraftwerken durch steigende Rohstoffpreise erhöhen, so wäre die direkte Vermarktung der hier produzierten Energie – unabhängig von den gesetzlich garantierten Mindestvergütungen – schon bald möglich und würde die ohnehin schon attraktiven Renditen weiter ansteigen lassen.
Eine Investition in französische Windkraftanlagen weist in diesem Zusammenhang praktische Vorteile auf: So gibt es nach wie vor ausreichend viele Standorte für den Bau neuer Windparks mit hohem Windaufkommen sowohl an den langen Küsten des Landes als auch im teilweise extrem flachen Binnenland.