Aufgrund bedeutender Veränderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen in Deutschland sind derzeit zwei Beteiligungsmodelle zu unterscheiden: Die traditionellen Schiffsfonds, jedoch ein auslaufendes Modell, basierten vor allem auf steuerlichen Erleichterungen in der Anfangsphase der Investition. Doch besonders nach der Einführung des § 2b EStG, nach welchem die Anleger ihre Verluste nicht mehr mit anderen Einkunftsarten verrechnen können, dominieren neue Konzepte der Schiffsbeteiligungen, die ihren Schwerpunkt auf die rein wirtschaftliche Rendite legen.
Die neue Tonnagesteuer, es handelt sich hierbei um eine Ertrags unabhängige Steuerart auf der Basis pauschalierter (sehr niedriger) Gewinne, bringt dem Anleger den Vorteil, dass die Gewinne der Schiffe kaum noch besteuert werden.
Bei der Beteiligung handelt es sich in der Regel um eine Ein-Schiffsgesellschaft, die sich im internationalen Wettbewerb behaupten muss. Dabei wird auch bei diesem geschlossenen Schiffsfonds überwiegend die Rechtsform der GmbH & Co. KG gewählt. Das Schiff kann sowohl ein Neubau als auch aus zweiter Hand sein. In der Regel handelt es sich um ein See- bzw. ein Containerschiff, es wurden aber auch schon Schiffsfonds für Binnenschiffe (Flusskreuzfahrtschiffe) aufgelegt. Das technische und kommerzielle Management des Schiffes wird einer Reederei - dem Bereederer oder Vertragsreeder - übertragen.
Der Anleger beteiligt sich unternehmerisch an dem Schiffsfonds, der das für eine Schifffinanzierung erforderliche Eigenkapital von ca. 40 bis 50% des Investitionsvolumens stellt. Die restliche Finanzierung übernehmen Banken durch die Gewährung von Schiffshypothekendarlehen. Als Sicherheit für die Kreditinstitute dienen dabei das Schiff, die Einnahmen aus den Charterverträgen sowie die Abtretung der Versicherungsansprüche. Die Mindestbeteiligungssumme der liegt bei durchschnittlich 15.000 Euro plus einem Agio in Höhe von 5% der Beteiligung. Die Schiffsfonds sind durchschnittlich auf eine Laufzeit von ca. 12 Jahren ausgerichtet, an deren Ende der Verkauf der Schiffe steht. Die Rendite soll erwirtschaftet werden, indem das Schiff verchartert und am Ende der Laufzeit verkauft wird. Die Ausschüttungsprognosen der untersuchten Schiffsfonds liegen zwischen anfänglich 3% und am Ende der Laufzeit bei 20% p.a.
Die Schiffe, die zu fast 50 % im Ausland gebaut werden, hauptsächlich in chinesischen, polnischen und koreanischen Werften, befinden sich meist noch in der Werft und sind nach Beendigung ihrer Bauphase für mehrere Jahre verchartert. Diese Erstcharterraten sind oft sehr niedrig, so dass gerade wirtschaftlich gefahren wird und erst anschließend an diese feste Charter sollen die Chartererlöse steigen, vorausgesetzt ein neuer Vertrag wird geschlossen. An dieser Stelle beginnen die unternehmerischen Risiken einer Schiffsbeteiligung. Der Erfolg dieser Anlage ist, neben Wechselkursrisiken, steuerlichen Bedingungen und außerplanmäßigen Kosten, im besonderen abhängig von den weltweiten Charterraten und der Nachfrage nach Containerschiffen, die auch den abschließenden Verkaufspreis bestimmt.
Offene Schiffsfonds
Offene Schiffsfonds sind eine innovative Alternative zu geschlossenen Schiffsfonds. Hierbei hat der Anleger die Möglichkeit, schon während der prognostizierten Laufzeit von der Schiffsbeteiligung zu trennen. Dabei gibt es zu Beginn keine anfänglichen negativen steuerlichen Ergebnisse. Vorteilhaft hierbei ist andererseits die von Beginn ausgenutzte Tonnagesteuer, die dem Investor eine praktische steuerfreie Ausschüttung bietet.
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Geschlossene Fonds - ein Vergleich
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